Montag, 9. März 2009

Eine Fahrt im Surbtal - Liner

Gestern Nacht bin ich mit dem Surtal- Liner Nachtbus von Baden nach Endingen gefahren. Am Steuer des Busses sass mein Lieblingschauffeur. Für die, welche sich mit der Linie Richtung Endingen auskennen, es war der kleine, unscheinbare mit den grauen Haaren.
Wenn ich am Morgen manchmal viel zu spät in Richtung Hauptstrasse renne, hält er auf meinen flehenden Blick hin mitten in der Strasse an und lässt mich mitfahren.
Er spricht eigentlich wenig mit Fahrgästen, nur ab und zu ist er zu einem Pläuschchen aufgelegt.

Im Bus, ist mir seine unheimliche Geduld mit extrem mühsamen Fahrgästen aufgefallen:
Eine Frau mit 2 Kindern (um halb 3!!) war überzeugt davon, dass der Nachtzuschlag halbiert wird bei Kindern unter 16 Jahren. Obwohl dem nicht so ist, hat der freundliche Chauffeur nach mehrmaligem Erklären nachgegeben und nur die Hälfte des Nachtzuschlages verlangt.
Ein junger Fahrgast war bestürzt darüber, dass er nicht mit seinem abgelaufenen Abo mitfahren konnte. Erst nach einem langen Gespräch mit dem Chauffeur und zahlreichen Beschimpfungen zückte er sein Portemonnaie.

Bei näherem Betrachten hatte ich mir einen ziemlich schlechten Platz ausgesucht. Ich sass direkt hinter drei jungen Herren, die allesamt nicht mehr sehr frisch aussahen. Einer hielt seinen Kopf baumelnd über einer Kotztüte.
Hilflos sass ich auf meinem Sitz und hoffte inständig, dass er seinen Mageninhalt für sich behalten möge.
Meine Hoffnungen blieben unerfüllt. Schon bei der Weiten Gasse übergab er sich. Leider nicht nur in die Tüte.
Der eine Kollege von ihm verbrachten die Fahrt damit, möglichst bequeme Positionen zum Schlafen auf den Sitzen auszuprobieren.
Der andere schien tief und fest zu schlafen. Als der Bus das Höhtal hinauffuhr, schwankte er gefährlich in den Kurven. Plötzlich, in einer besonders engen Windung, fiel er seitlich von seinem Sitz. Dort blieb er in Sitzposition zwischen den anderen Fahrgästen liegen, bis sich einer seiner Kollegen erbarmte und ihn zurück auf den Sitz zerrte.

Nach einer langen Fahrt mit Umweg über Niederwenigen und Freienwil kamen wir endlich in Endingen an. Der Chauffeur verabschiedete uns freundlich und ich war heilfroh die Fahrt hinter mir zu haben.

3 Kommentare:

  1. Ach ja, es gibt nichts Nervigeres als Jugendliche, die den Bus voll kotzen. Und Leute wie wir sind besonders bestraft, welche über eine Stunde das Vergnügen haben mit dem Bus nachts nach Hause zu fahren.
    Meine aller schlimmste Horrorfahrt, war als 3 Jugendliche schon nach ein paar Minuten ihren Mageninhalt lehrten und das in die Mitte des Gangs. Das Ganze wird besonders eklig wenn die Brühe am Boden hin und her rutscht und man ist sich bewusst, dass man den abscheulichen Gestank noch ganze 60 Minuten lang aushalten muss! Na toll!
    Doch auch diese endlosen Minuten gehen vorbei und wir ÖV-Fahrer können nach Hause in unser warmes Bett. Der absolute Loser ist ja wohl der Buschauffeur, denn er muss das Ganze noch putzen!

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  2. Redigieren:
    1) Einer balancierte sein Kopf baumelnd über einer Kotztüte. --> "balancieren" anders verwenden, Formulierungen könnte noch etwas kunstvoller sein.
    2) dass er (doch) seinen Mageninhalt für sich behalten möge.
    3) »vergebens gehofft« impliziert, dass Hoffnung einen Nutzen habe... müsste man nicht eher sagen, die Hoffnung habe sich nicht erfüllt?
    4) (W)eiten Gasse
    5) Würde die Szene mit dem liegenden Fahrgefährten noch etwas ausmalen.
    6) Können Sie noch ein Medium einbinden?

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  3. Links:
    http://blog.toms-area-x.de/2009/03/04/zwischendurch-mal-eine-busfahrt/

    http://doscorazonesblog.wordpress.com/2008/11/26/eine-busfahrt-die-ist-lustig/

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