Sonntag, 8. März 2009

Helden der Nacht

Hier sitze ich nun an meinem Platz, welchen ich bis am Morgen nicht verlassen werde. Mit den üblichen 10 Minuten Verspätung (wir sind alle unpünktlich in unserem Betrieb ) öffnen wir die Tür für jene Gäste, welche unverständlicherweise um 22.00Uhr schon in unseren Club stürmen. Es scheint mir manchmal, als täten sie dies, um einen möglichst gute Garderobennummer zu ergattern. Wieso stressen die auch so? Ich kann es nicht verstehen, trotzdem bleibe ich freundlich. „ Zwoi Franke bitte.“ – „Merci. Vell Spass.“ Wie üblich erhalte ich von meinem Gegenüber nur den kontrollierenden Blick, ob ich die Jacke auch richtig und inklusive Schal, Schirm und Co aufhänge.
Dann schalte ich mein Gehirn aus und nehme alle Jacken mit derselben Mimik entgegen. Dabei bin ich mit meinen Gedanken weit weg. Zuhause bei meinem Freund, in der Schule oder bei der Planung von meinem Geburtstag.

So geht es dann bis um etwa 2.00 Uhr. Mittlerweile hat der Ansturm auf die Plätze in unserer Garderobe nachgelassen. Ich sitze zusammen mit Annine da und wir erzählen uns Dinge um wach zu bleiben. Möglichst viel erzählen, Cola light oder Sol mate trinken und sich bewegen - nur nicht einschlafen!!!
Erst um circa 3.30Uhr wird es wieder interessant. Die Leute haben genug getrunken und lassen ihren Emotionen freien Lauf. Nun wird das Ventil zu einem Sammelbecken für Beziehungskrisen und Streitigkeiten. Wir an der Kasse und Garderobe haben dabei den besten Platz, als sässe man im Kino in der ersten Reihe. Eine Kundin streitet vor dem Klo mit ihrem Freund, sie hat es sich tatsächlich erlaubt mit einem anderem Man zu tanzen – Flittchen. „Du chasch es nid lügne.“, ruft ihr Freund empört und Annine, welche sich das Geschehen näher betrachtet hat, berichtet Einzelheiten… Ich frage mich, wie viele Beziehungen im Ventil bis heute beendet wurden.
Dann kommt die nächste Hauptdarstellerin. Sie telefoniert mit ihrem Freund, beziehungsweise ihrem potentiellen Freund, natürlich beim Eingang, denn nur da ist es möglich seinen Gegenüber zu verstehen. Sie beendet das ansonsten unauffällige Gespräch mit: „Wend mer jetzt na wetsch en Hürotsatrag mache oder mer wetsch säge, dass du mich liebsch, den schrieb mer es SMS, das isch vell persönlicher.“ Dann läuft sie völlig selbstüberzeugt in Richtung Bar.
Ich liebe solche Geschichten. Sie sind es dann auch, welche am Ende des Abends im Team diskutiert und oftmals belächelt werden. Noch so mancher würde sich wundern, wie viel in unserer Runde über ihn zusammenkommt. „Hey händer die mitem gääle Tshirt gseh?“ – „Jo, die het imfall tanzt wie e Gstörti.“ –„Ächt? Die het mit öpe 3 verschiedene Type umegmacht.“…
Dabei frage ich mich oftmals, wieso es meist die Frauen sind, welche ein Drama machen. Sind wir wirklich so kompliziert? Oder sind wir Frauen nur so kompliziert, weil es von uns erwartet wird? Oder weil die Männer zu unkompliziert sind?

Vielleicht sind es doch die Männer welche uns einfach dazu veranlassen so dramatisch zu sein?! - Wahrscheinlich.

Um kurz nach 5 Uhr gehe ich dann nach Hause. Nächstes Wochenende habe ich frei und werde selbst wieder zu Gast im Ventil sein…


Für Interessierte: Ventil


4 Kommentare:

  1. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  2. Stilistische Verbesserungsvorschläge:
    1. Alle formalen Fehler:
    Titel: Alltagdramen --> Binde "s" fehlt --> Alltagsdramen.
    "Zu Oberst:" --> oberst
    2. Kommas
    "jene Gäste, welche unverständlicherweise"
    "manchmal, als täten sie dies, um einen"
    "kontrollierenden Blick, ob ich die Jacke"
    "mit Dingen, die ich noch erledigen"
    "und Annine, welche sich das"
    "Freund, beziehungsweise ihrem potentiellen Freund,"
    "liebsch, den schrieb"
    "Solche Geschichten sind es dann auch, welche"
    "meist die Frauen sind, welche ein Drama machen"
    "kompliziert, weil es von uns erwartet"
    "Kassenmädchen“, welche die Absurdität von"
    "die Männer, die alles so kompliziert machen"
    "Geschehen näher betrachtet hat, berichtet Einzelheiten"
    Tipp: Achte auf Nebensätze, die mit einem Relativpronomen beginnen.
    3. Passt der Titel? Ist der Ausgang am Freitag Abend Alltag?
    4. Passt die Sprache zum Inhalt? Wirkt teilweise gekünstelt.
    "Ich kann eine solche !Bestrebung! in keiner Weise verstehen"
    "Dann !falle! ich in eine !Routine!"
    " Mittlerweilen ist der Ansturm auf die Plätze in unserer Garderobe gesunken" --> Anstürme lassen meistens nach.
    5. Sprache teilweise schwerfällig
    "öffnen wir dann die Tür für jene Gäste "--> "dann" weglassen.
    "meinen Gedanken weit weg. Zuhause bei meinem Freund, in der Schule oder bei der Planung von meinem Geburtstag. Ich stelle mir in Gedanken" --> zweimal Gedanken
    "die Frauen sind, welche ein Drama machen" --> "machen" ist ein Unwort.
    "die Absurdität von unserem Handeln aufzeigen könnte" --> Ideale Gelegenheit um wieder einmal den Genitiv zu verwenden. --> "welche die Absurdität unseres Handelns aufzeigen könnte"

    Der Eintrag handelt von zwei Episoden, zuerst das Zuspätkommen und dann die Dramen. Ich würde mich auf die Dramen konzentrieren, sie sind interessanter. Der Teil bis "Zu oberst: Blogeintrag schreiben." würde ich weglassen und dafür den Dramenteil etwas ausführlicher beschreiben.
    Die Revlexion am Ende könnte man auch dem Leser überlassen. Nur die Frage stellen. Leser denken gerne mit.

    Ja, und nach der vielen Kritik noch ein Lob: Die Dramen sind herrlich witzig, super.
    Und Happy Birthday.

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  3. Kommentar zum Kommentar... Revlexion??? :-D

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  4. -Mittlerweilen = ist schweizerisches Hochdeutsch --> ohne 'n'
    -Ah ja und Emoticons sollten weg. (Wenn ich WAPs Kritik an mich richtig gedeutet habe.)
    2Fr. --> zwei Franken (od

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